"Dabrowski-Raus" schallte es von einem Teil der Besucher der Westtribüne nach dem 0:3 von Rot-Weiss Essen gegen den SV Waldhof Mannheim. Ein bisher einmaliger Vorfall in dieser Saison. Zumindest, was die Spiele im Stadion an der Hafenstraße betrifft. Denn bis Mannheim waren keine "Trainer-Raus"-Rufe zu vernehmen.
Dass die Kritik am RWE-Coach immer lauter wird, weiß auch der 44-jährige Dabrowski. "Wenn ich die Stimmung von außen emotional betrachte, dann hätte ich nach dem Mannheim-Spiel auch nicht applaudiert. Aber ich betone es noch einmal: wir müssen positiv bleiben. Alles andere bringt uns nicht weiter", sagt er.
Der Fußballlehrer ergänzt zu den "Dabrowski-Raus"-Rufen: "Es ist nie schön für einen Menschen, wenn man negative Kritik zu spüren bekommt. Aber ich habe nach Mannheim keine andere Reaktion erwartet. Das ist das Geschäft. Dem stelle ich mich, ich muss das versuchen zu akzeptieren. Das gehört zu meinem Job."
Trotzdem glaubt Dabrowski, der in 273 Spielen in der 1. Bundesliga und 103 Partien in der 2. Bundesliga alles miterlebt hat, was zum Profigeschäft gehört, dass er das (Stimmungs)-Ruder in Essen noch einmal zu seinen Gunsten biegen kann.
Dabrowski: "Man hat immer die Möglichkeit das zu drehen, wenn man Ruhe und Gelassenheit behält. Mit der Mannschaft kann uns das gelingen, davon bin ich überzeugt. Ich arbeite sehr gerne bei Rot-Weiss Essen. Ich versuche immer das Maximum reinzubringen für den Erfolg. Am Ende geht es darum, dass man Spiele gewinnt. Dann sind auch die Fans zufrieden."
Dass es zuletzt nicht nur von den Fans Kritik, sondern auch vom erfahrenen Thomas Eisfeld gab, oder man dessen Worte zumindest als Kritik auffassen konnte, bekam auch Dabrowski mit.
Am Freitag sagte er vor dem Zwickau-Spiel: "Was soll ich dazu sagen? Ich habe gesehen, wie sich Eisfeld in der Nachbearbeitung des Spiels und der Trainingswoche aktiv eingebracht hat. Das war super! Er war nach Mannheim extrem unzufrieden mit sich selbst und mit der Mannschaft. In der Emotionalität dreht man schon einige Worte im Mund um. Intern wissen wir aber, dass wir alles was wir tun auch gemeinsam tun. Ich glaube, dass auch der Grundkonsens von Thomas war, dass wir alles gemeinsam steuern und in eine Richtung gehen."